Jenseits der 42,195 km...

...oder wenn der Marathon zu kurz ist.

Jenseits der 42,195 km beginnt der Ultralauf, für den ich viele Jahre lang gelebt und trainiert habe.

Bei den Distanzen fängt es mit der 50 km Strecke an und geht bis hin zu 5000 Km langen Kontinentaldurchquerungen.

Die populärste Streckenlänge in Europa sind die 100 km, die meist auf einer Runde (5 oder 10 km) ausgetragen werden. Es gibt allerdings auch Läufe, wie die 100 km von Biel, die auf einer grossen Runde stattfinden.

Viele Ultramarathon sind aber auch Landschaftsläufe mit "krummen" Streckenlängen.

Der bekannteste Landschaftsultra in Deutschland ist der Rennsteiglauf über 72 km. 

In den USA hingegen ist die Königsdisziplin der Ultraläufer der 100 Meilenlauf (ca. 161 km).

Es gibt auch Ultraläufe die über eine bestimmte Zeit ausgetragen werden, wo es dann gilt die meisten Kilometer zurückzulegen.

Die kürzeste dieser Disziplinen, die als Ultramarathon gilt, ist der 6-Stunden-Lauf; längere Mehrstundenläufe gehen über 12, 24 oder 48 Stunden.

Das Training für einen Ultralauf ist ähnlich dem eines Marathonläufers.

Oft wird behauptet, dass Läufer, die auf den kürzeren Distanzen zu langsam sind auf den Ultralauf umsteigen.

Das wird sogar auf den Einen oder Anderen zutreffen, ist aber auf keinem Fall die Regel, denn wer im Ultralauf gute Zeiten erzielen möchte, muß auch "unten herum" schnell sein.

Wer z.B. über 100 km eine internationale Spitzenzeit laufen möchte, muß den Marathon deutlich unter 2:30 Std. laufen können.

Den Weltrekord im 100 km Lauf hält der Japaner Takahiro Sunada mit  6:13:33 Std., und er hat eine Marathonbestzeit von 2:10:07 Std!!!

Der wohl bekannteste Ultraläufer der Welt, und auch der der die meisten Weltrekorde aufgestellt hat, ist Yiannis Kouros.

Der gebürtige Grieche, der seit Jahren in Australien lebt, war der erste Mensch (und bis jetzt der Einzige) der im 24 h-Lauf mehr als 300 km (WR 303,506 km) geschafft hat. 

Bei den Ultra-Trailläufern, wo die Mehrheit der Spitzenläufer aus den USA kommt, ist für mich Eric Clifton immer das grosse Vorbild gewesen.

Mehrfach bin ich gegen Eric gelaufen und war immer wieder von seinen Leistungen, und von ihm als Mensch begeistert.

  

Foto: mit Eric Clifton (Mitte) bei einem Ultralauf in Texas/USA.

Eric Clifton hält noch immer den Course Record des "JFK 50 Mile Run", einem der populärsten Ultraläufe der USA.

Nicht zu vergessen Ann Trason, die 13-fache „Western States Endurance Run“-Gewinnerin und mehrfache Weltrekordhalterin: 100-Meilen (13:47:41 1991), 50-Meilen (5:40:18, 1991) und 12-Stunden (147,6 km, 1991); Amerikanische 100 km-Rekordhalterin (7:00:48) und Scott Jurek, der den "Western States 100" siebenmal, den "Spartathlon" dreimal und das legendäre "Badwater Race" zweimal gewinnen konnte.

Was unterscheidet nun aber den Ultraläufer vom "normalen" Läufer?

Viele Hobbyläufer träumen davon, einmal einen Marathon zu laufen. Viele von ihnen erfüllen sich auch diesen Traum, aber nur ein kleiner Prozentsatz der Marathonläufer wagt sich jemals an einen Ultralauf.

Für ganz besonders wichtig erachte ich die mentale Stärke und die Leidensfähigkeit, die ein Ultraläufer mitbringen sollte.

Wer nicht wirklich bereit ist "über seine Grenzen" zu gehen, wird das Ziel eines Ultralaufes nicht erreichen.

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