Der Röntgenlauf oder der verpasste Ultra-Jahresabschluß 2011

Fassungslosigkeit...
Fassungslosigkeit...

Verpasst??? Ja leider, notgedrungen sozusagen. Seit 2001 wird der Röntgenlauf jetzt schon ausgetragen, aber es hatte bisher mit einer Teilnahme bei mir immer nicht geklappt. Dieses Jahr wollte ich mit diesem schönen Landschaftslauf das Jahr "ultramässig" ausklingen lassen.  Aber dafür muß man natürlich auch am Start stehen, der um Punkt 8:30 Uhr am Sportzentrum Hackenberg in Remscheid-Lennep war, von dem ich zu diesem Zeitpunkt aber noch eine Ultradistanz entfernt war. Der Grund meines Zuspätkommens war tatsächlich die Zeitumstellung, obwohl das im Herbst eigentlich gar nicht geht. Wenn man vergisst die Uhr umzustellen, ist man einfach nur eine Stunde zu früh da. Wenn man aber (wie geschehen) die sich in der Nacht selbstständig zurückgestellte Uhr am Morgen nochmals eine Stunde zurückstellt, dann sieht das Ganze schon anders aus...   

 

Hier erfolgte mein einsamer Start
Hier erfolgte mein einsamer Start

Warum heisst dieser Lauf eigentlich Röntgenlauf? Der berühmteste Sohn aus Remscheid-Lennep ist Wilhelm Conrad Röntgen, der am 8. November 1895 die nach ihm benannten Strahlen entdeckte. Der Röntgenweg, auf dem der größte Teil der Strecke des Röntgenlaufes verläuft, hat seinen Namen auf Initiative der Abt. Remscheid des Sauerländischen Gebirgsvereins e.V. Und weil es so Nahe liegt und passend ist, finden auch jedes Jahr die Deutschen Marathonmeisterschaften der Ärzte im Rahmen des Röntgenlauf statt. Eine Besonderheit des Röntgenlaufes ist neben dem grossen Streckenangebot (400 m bis

nur noch 3,3 km
nur noch 3,3 km

63,3 km) die Flexibilität. Egal ob man sich für Halbmarathon, Marathon oder den Ultra angemeldet hat, kann man sich noch während des Rennens für eine andere Distanz entscheiden. Ich selbst konnte mich nur noch zwischen Kaffee und Kuchen oder trotzdem irgendwie laufen entscheiden. Ich wählte letzteres und lief einen Teil der Strecke rückwärts...also schon vorwärts, nur halt vom Ziel in Richtung Start. So erreichte ich an diesem Tag zumindest die 60 km Marke als Erster, wenn auch aus der falschen Richtung. Irgendwann kam mir dann auch schon der Schlussläufer der führenden Staffel entgegen.

Harald Willms vom Lüttringhauser TV auf den letzten 10 km
Harald Willms vom Lüttringhauser TV auf den letzten 10 km

Im nachhinein muss ich sagen, dass es dann doch noch Spass gemacht hat, ein bisschen auf dem Röntgenweg herumzulaufen. So redete ich mir die Situation auf

nicht für mich :(
nicht für mich :(

jeden Fall schön. Ausser Konkurrenz startend kam die Inanspruchnahme einer Verpflegungsstation für mich natürlich an diesem Tag nicht in Frage. Ich erinnerte mich an den leckeren Kuchen den es in der Sporthalle gab, freute mich den ganzen Lauf darauf und gönnte mir dann auch nach meiner Rückkehr ein leckeres Stück Mohnkuchen. Der Röntgenlauf wird auf jeden Fall ein sportliches Ziel für mich bleiben. Die 63,3 km mit ihren 850 Höhenmetern sind nicht übermässig schwer, aber alles was ich an diesem Sonntag in Remscheid-Lennep gesehen habe, hat einen sehr guten Eindruck auf mich gemacht. Vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr, wenn dann auch in der Nacht vor dem Röntgenlauf, die Uhren wieder umgestellt werden.

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Kommentare: 1
  • #1

    Michel Wenger (Dienstag, 01 November 2011 11:39)

    Na ja - Du musst das Positive daraus sehen. Du kannst später Deinem Enkel bzw. Deinen Enkel anhand dieses Lapsus erklären, wieso minus mal minus wieder plus gibt :-)

    Mir ist im Frühling das gleiche passiert. Habe das Handy selber um eine Stunde vorgestellt, obwohl es die Zeitumstellung selber vornimmt. Nur konnte ich mich dann nochmals eine Stunde hinlegen :-)

    Dieses Wochenende habe ich eine Uhr als Referenz-Uhr bestimmt, die garantiert die Umstellung nicht von selbst macht, da man heute ja wirklich nicht mehr sicher sein kann (siehe Handy, Funkuhren usw.).